Ist die Kunst in der Krise? Nach dem Ende der Geschichte nun schon bald das Ende der Kunst? Kann man über Kunst noch miteinander sprechen oder nur nebeneinander her? Hier hilft nur ein Sprung ins kalte Wasser: Das Projekt talking about ART POSITION präsentiert über einen „Open Call“ gesammelte, von Künstlern verschiedener Nationen erstellte Positionen zur Kunst in Form von Interviews und dokumentarischen Videos und lotet so aus, welches Bild sich die Menschen von Kunst machen, welche Wertigkeiten oder Ideale Sie mit Kunst verbinden und wie Sie mit Kunst und Künstlern umgehen.
In jedem Video spricht ein Philosoph, ein Vertreter des Kunstbetriebs o. ä. 2 Minuten über Kunst und beschreibt den Kunstbegriff.
Um das eigene Vorurteil kommt man nicht herum – besser ist es also, es sich bewusst zu machen.
So startet das Projekt auch selbst ausgehend von einer spezifischen Sichtweise zur Kunst, derjenigen des Künstlers, der dieses Installation macht. Richwiens eigene Auffassung liegt in der Tradition von Joseph Boys: Die Kunst entsteht im Kopf – wird erfunden, entworfen, erschaffen – indem sie gedacht und kommuniziert wird.
Diese Vorstellung bestimmt die Auswahl und den Fokus der Arbeit mit; Es ist dieser Prozess des Entstehens von Kunst, dem Moment, der Idee und dessen Positionierung als Werk, dem die Videos nachspüren. Inwiefern sie letztlich darin ganz aufgehen oder auch darüber hinausgehen ist eine Frage, die offen bleiben darf und deren Beantwortung für jeden Betrachter anders ausfallen kann, ebenso wie die Frage, ob er sie sich selbst überhaupt stellt.